Abfallvermeidungswoche 2024
Die von der Europäischen Kommission initiierte „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ findet heuer vom 16. bis 24. November 2024 statt und widmet sich diesmal dem Thema Lebensmittelabfälle unter dem Motto „food waste is out of taste“. Ziel der Initiative ist es, durch Aktivitäten und Veranstaltungen das Bewusstsein für Abfallvermeidung, Abfallreduzierung und Littering zu stärken. Denn auch in Niederösterreich fallen jährlich 230.000 Tonnen Lebensmittelabfälle an, was pro Kopf 131 Kilogramm und rund 300 Euro pro Haushalt entspricht – eine Belastung für Umwelt und Ressourcen.
Möglichkeiten zur Abfallvermeidung
In der Abfallwirtschaft richten wir unser Handeln nach den Zielen und Grundsätzen, die im Bundesabfallwirtschaftsgesetz verankert sind. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die Abfallhierachie: Wie erkennbar ist, hat die Abfallvermeidung die höchste Priorität. Diese kann viele Formen annehmen. In diesem Kontext sind die R-Grundsätze der Kreislaufwirtschaft von Relevanz, da sie die Vielfalt der Abfallvermeidung zeigen.
Die generellen R-Strategien der Kreislaufwirtschaft
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REFUSE – Vermeiden
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RETHINK – Überdenken
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REDUCE – Reduzieren
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REUSE – Wiederverwenden
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REPAIR – Reparieren
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REFURBISH – Verbessern
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REMANUFACTURE – Wiederaufbereiten
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REPURPOSE – Anders weiternützen
Lebensmittelverschwendung reduzieren
Schwerpunkt der Abfallvermeidungswoche und UN-Ziel bis 2030
Österreich hat sich bis zum Jahr 2030 zum UN-Ziel verpflichtet, 50 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Das sind 500.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr.
Damit dieses Ziel auch erreicht werden kann, kooperiert bereits ein Großteil der Supermärkte in Österreich mit sozialen Organisationen, an die sie Lebensmittel spenden. Daneben gibt es noch zahlreiche Vereine wie etwa Zero Waste Austria, die durch Bewusstseinsbildung zu einer Reduktion von Lebensmittelmüll beitragen.
Was wir als Gesellschaft gegen Lebensmittelverwendung tun können
Lebensmittelabfälle entstehen nicht nur auf dem Feld oder in Supermärkten, sondern auch in privaten Haushalten. Häufig sind es abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdaten, vergessene Vorräte oder übrig gebliebene Speisereste, die in der Tonne landen. Diese vermeidbaren Abfälle summieren sich über das Jahr hinweg zu erheblichen Mengen. Es liegt also auch in der Hand jeder Person selbst Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Jeder Ort, an dem Lebensmittel verloren gehen, birgt gleichzeitig das Potenzial, ein Ort der Lebensmittelrettung zu werden. Gemeinsam können wir einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln fördern.
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Lebensmittelverarbeitung und –vermarktung
Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen, können in der Verarbeitung trotzdem verwertet und vermarktet oder gespendet werden. Kommunikationsabteilungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Konsumentinnen und Konsumenten den Wert solcher Waren vermitteln. Auch wenn Form und Farbe von der Norm abweichen, sind diese Lebensmittel genauso wertvoll und genießbar. -
Supermärkte und soziale Einrichtungen
Supermärkte können Partnerschaften mit sozialen Organisationen wie den Tafeln eingehen oder sich mit Initiativen wie „foodsharing“ vernetzen. Dadurch können Lebensmittel, die zwar das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, aber noch genießbar sind, an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden, anstatt im Abfall zu landen.
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Landwirtschaft und Unternehmen
Ein herausragendes Beispiel aus der Landwirtschaft ist das Unternehmen „Unverschwendet“. Ihr Geschäftsmodell basiert auf der Veredelung von Lebensmitteln, die auf den Feldern zurückgelassen werden. Sie verarbeiten Obst und Gemüse, das es nicht in den Handel schafft, zu Chutneys und Marmeladen. So wird vermeidbarer Lebensmittelabfall sinnvoll genutzt.
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Privathaushalte
Jede und jeder von uns kann zu Hause einen positiven Beitrag leisten. Dabei sollte man keinesfalls seinen eigenen Einfluss unterschätzen. Wer das eigene Verhalten beobachtet und überdenkt, entdeckt oft neue Wege, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Unsere Tipps unter Wissenswertes (Verlinkung) zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen unterstützen dabei.
Auf den Teller statt in die Tonne! Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen
Lebensmittelverschwendung ist eine große Herausforderung, der wir auch in der niederösterreichischen Abfallwirtschaft entgegentreten. Mit Schulstunden, Rezepten zur Resteverwertung und Bewusstseinsbildung zum Thema Lebensmittel versuchen wir vor allem vermeidbare Abfälle in diesem Bereich zu minimieren. Die Vermeidung beginnt bereits beim geplanten Einkauf. Einkaufslisten, egal ob auf Papier oder dem Handy, helfen dabei, unnötige Käufe zu vermeiden. Nach dem Einkauf ist die richtige Lagerung der Lebensmittel entscheidend für deren Haltbarkeit. Kurz vor dem Verderben gibt es neben der Verwertung weitere sinnvolle Lösungen: Einfrieren, Einlegen oder Einkochen.
Mehr Infos zu unserem Lebensmittelschwerpunkt
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Lebensmittel im Abfall
Wir helfen mit Wissen und praktischen Tipps Lebensmittelabfälle zu minimieren.
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Saisonen unter der Lupe
Wer saisonal und regional und bedacht einkauft, leistet einen doppelten Beitrag zum Umweltschutz.
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Saisonale Genussrezepte
Entdecken Sie unsere köstlichen und vielfältigen, saisonalen Rezepte zum Nachkochen.
Richtige Entsorgung von Lebensmitteln in Niederösterreich
Wenn Lebensmittelabfälle unvermeidbar sind, ist die korrekte Entsorgung entscheidend. In Niederösterreich sollten Lebensmittelreste in die Biotonne oder den Kompost entsorgt werden.
Verpackte Lebensmittel gehören getrennt: Verpackungen in die jeweiligen Sammelbehälter und die Lebensmittelreste in die Biotonne. Wichtig ist, sich über die genauen Vorgaben zu informieren.