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Bioabfall

die braune Tonne

Natürliche Kreisläufe nutzen: von Pflanze zu Pflanze, von Bioabfall zu Humus

Unter Biomüll werden alle organischen/biologischen Abfälle verstanden. Allgemeiner gesagt umfasst dies alles, was auf natürliche Weise entsteht und sich zersetzen kann.

Tipps zur Vermeidung von biogenen Abfällen

0 kg genießbare Lebensmittel pro Person pro Jahr landen im Müll

Einen wesentlichen Anteil des Biomülls nehmen Lebensmittelabfälle ein. In Niederösterreich allein landen täglich 166 t – eigentlich genießbare und damit vermeidbare – Lebensmittel im Rest- und Biomüll. Diese Menge entspricht rund 40 kg pro Einwohnerin und Einwohner und Jahr (Quelle: Land NÖ).

Den persönlichen Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung hat jede Person selbst in der Hand. Sei es durch bewusstes Einkaufsverhalten, die richtige Lagerung und Zubereitung oder die kreative Resteverwertung – es gibt viele Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Alle biogenen Abfälle, die nicht vermieden werden können, sollten in der Biotonne entsorgt werden.

Was darf alles in die Tonne mit dem braunen Deckel und was nicht?

Das gehört in die Biotonne:

  • Speisereste und verdorbene Lebensmittel ohne Verpackung
  • Schnittblumen, Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Obst-, Gemüse- sowie Gartenabfälle, Strauch- und Grünschnitt
  • Kaffee- und Teesud samt Filter und Papierbeutel
  • Eierschalen, Federn, Haare
  • Kompostierbare Katzenstreu

Das gehört nicht in die Biotonne:

  • Nicht kompostierbare Plastiksackerl (Restmüll)

  • Asche von Stein-, Braun-, Grillkohle und Koks (Restmüll)
  • Nicht kompostierbare Katzenstreu (Restmüll)
  • Speiseöl und -fett (Speisefettsammlung – NÖLI)
  • Hygieneartikel, Taschentücher und Windeln (Restmüll)
  • Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Glas oder Papier

Warum die Sammlung in der Biotonne wichtig ist

Die Sammlung von organischem Material über die Biotonne ermöglicht die Herstellung von Qualitätskompost und stellt damit ein wundbares Beispiel für Kreislaufwirtschaft dar. Aus Küchenabfällen, Strauch- und Grünschnitt entsteht wertvoller Humus, welcher eine entscheidende Rolle als Nährboden für die Natur- und Pflanzenwelt spielt.

Trotz des großen Potenzials für eine kreisläufige Nutzung, landen immer noch 63.800 Tonnen biogener Abfälle im Restmüll (Quelle: Land NÖ Restmüllanalyse 2018/19).

Das bedeutet, dass ein Drittel unseres Restmülls organisches Material ist. Das ist aus verschiedenen Gründen problematisch, denn Restmüll wird thermisch verwertet (verbrannt).

Biogene Abfälle enthalten oft viel Feuchtigkeit, der hohe Wassergehalt stört in Folge die Verbrennung. Zusätzlich gehen durch diese fehlerhafte Entsorgung beträchtliche Mengen an Abfällen verloren, die als wertvolle Komposterde oder Biodünger dienen könnten. Bioabfall, der im Restmüll landet, wird somit endgültig aus dem natürlichen Kreislauf ausgeschlossen. Umso wichtiger ist es, biogene Abfälle getrennt über die Biotonne zu sammeln, damit der Recyclingprozess sichergestellt werden kann.

Was passiert mit unserem Biomüll?

Nachdem die Bioabfälle in der Biotonne eingesammelt wurden, erfolgt eine gründliche Sortierung, um Fremd- oder Störstoffe wie Kunststoffe so weit wie möglich zu entfernen. In einer professionellen Kompostanlage beginnt der Kompostiervorgang durch das Anlegen von Dreiecksmieten, das sind dreieckig geformte Bahnen aus Bioabfällen.

Die Rotte selbst findet in den Dreiecksmieten bei laufender Umsetzung (Belüftung + Temperatur) und Bewässerung statt. Je besser die 3 Faktoren stabilisiert sind, desto besser der fertige Kompost.

Der gewonnene fertige Kompost wird hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet oder teilweise auch kommerziell genutzt, beispielsweise als Gartenhumus oder Blumenerde, oder steht in einigen Gemeinden den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. 

Übrigens: Biohumus ist ein wichtiger Stabilisator, da er die Nährstoffe langsam in den Boden abgibt.

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Mehr Informationen

Leider befinden sich noch immer viele Störstoffe wie Kunststoffabfälle im Bioabfall. Diese werden zwar so gut wie möglich durch Siebung entfernt, jedoch können Kleinstrückstände in der Form von Mikroplastik zurückbleiben.

Umso wichtiger ist es nur biogenes Material in der Biotonne zu entsorgen.

Biotonne oder Heimkompost?

Eine Frage, die in der Abfallwirtschaft häufig diskutiert wird, ist die Heimkompostierung und insbesondere deren Qualität.

Damit aus Bioabfall Kompost entstehen kann, müssen verschiedene Faktoren beachtet werden:

  • Feuchtigkeit

  • Temperatur

  • Mischverhältnis

  • Belüftung

Wenn auch nur einer dieser Faktoren nicht eingehalten wird, kann es passieren, dass der Bioabfall verrottet, statt zu kompostieren (sich natürlich zu zersetzen). Dabei wird unter anderem auch Lachgas produziert, das ca. 250mal so klimaschädigend ist wie CO2.

Hier sind einige Beispiele, die dazu führen können, dass die Heimkompostierung nicht erfolgreich ist:

  • Der Komposthaufen ist zu trocken/zu nass.

  • Der Komposthaufen ist eingefroren.

  • Es fehlt Strukturmaterial wie trockene Äste oder Strauchschnitt im Komposthaufen.

  • Der Komposthaufen wird nicht ausreichend umgesetzt.

  • Die Zusammensetzung unterschiedlicher biogener Abfälle passt nicht.

Die einfachere und praktikablere Lösung für Bioabfälle ist zweifellos die Nutzung der Biotonne.

Tipp

Die Heimkompostierung kann dennoch erfolgreich sein, wenn die oben genannten Voraussetzungen beachtet werden.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie bei Natur im Garten:

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